In der letzten Zeit ist mal wieder viel passiert und vielleicht hat ja immer noch der oder die ein eine oder andere Interesse daran was ich so mache.
In der Schule wird weiterhin fleißig gelernt, Unfung angestellt und was sonst noch dazu gehört. Es scheint jetzt auch doch noch das Unmöglich zu passieren, sodass die eine Klasse geteilt wird. Wie gesagt es scheint so und die Dinge bewegen sich ein bisschen. So wurde die kleine Klasse schon in ein neues „Klassenzimmer“ geschickt, das davor nur ein mehr oder weniger ungenutzer Abstellraum war. Klingt jetzt vielleicht ein bisschen komisch aber der Raum ist voll in Ordnung, es fehlt nur eine Tafel, die ich aber, wenn ich dann mal darf schnell an die Wand pinseln kann. Der aufmerksame Leser hat jetzt sicher mitbekommen, dass wir nun ein freies Klassenzimmer haben. Wie sich in den letzten Tagen gezeigt hat, eignet es sich bestens, um dazu das Baumaterial für die Erneuerung der Wasserleitungen in Chamwino zu lagern, das ist ber ach alles. Alles soll natürlich nur eine vorübergehende Lösung sein. Ich bin dann mal gespannt, ob ich die Teilung der Klassen noch erleben werde. Bis August haben wir noch...Die ganz kleinen aus der Klasse sollen auch wieder in einen Kindergarten/Vorschule geschickt werden. Sicher wird alles gut werden :D
Über Ostern gab es hier auch kleine Ferien. D.h. Es wurden auch mal wieder fleißig Arbeiten geschrieben. Einige Arbeiten waren wieder sehr kreativ ausgefüllt nur mal ein paar Beispiele, denn wir hatten einigen Spass bei korrigieren: Englischarbeit nur mit Zahlen ausgefüllt und wie ein Computer nur 1 und 0 genutzt, mitten in der Arbeit mal ein paar Zeilen auf dem Kopf stehend geschrieben, bestimmt 20 Kinder hatten bei einer Aufgabe die identische aber leider komplett falsche Lösung (weingstens haben sie sich gegenseitig „geholfen“) oder solange radiert, dass von den vorgedruckten Sachen nichts mehr übrig war, dann aber die richtigen Lösungen ins Nichts geschrieben. Ich weis das es echt keine Vorzeigebeispiele sind und das es nicht cool ist sich darüber lustig zu machen aber witzig ists trotzdem....
In der letzten Schulwoche, hatten wir Jochen, einen anderen Freiwilligen aus Kenia hier bei uns zu Besuch. Zusammen waren wir hier wandernund in Iringa, ungefähr 300km von Moro entfernt. Das Highlight des beschaulich Städchens ist ein Fels, auf dem ein Häuptling immer meditiert hat und sich unter anderem auch Pläne gegen die deutschen Kolonisten ausgedacht hat. Da wir ein bisschen orientierungslos waren, haben wir spontan den Felsen des Häuptlings festgelegt. Auch wenn der Ausblick von dort nicht so berauschend wie erwartet war, hatten wir immerhin eine schöne Wanderung. Zum berauschen hatte Jochen etwas Besseres entdeckt. Aus Holz lässt sich nicht Feuer machen sondern auch pombe brauen. Das war lustig vergorene Holzstückchen zu trinken, auch wenn ein richtiges Bier schon ein bisschen besser schmeckt.
Dannch gings nach Dar zu unserem ersten Stammtisch. Da unser Bus eine Panne hatte, hab ich davon fast alles verpasst und den Rest des Abends hatte mein Magen auch noch was gegen mich.
Sonntag ging es los zu unserem Trip Richtung Uganda. Nach über 17 Sunden sind wir mitten in der nach in Mwanza am Victoriasee angekommen. Zum Glück hatten wir im „Deluxe Hotel“ zwei Zimmer, denn es gab jeweils nur funktionierende Dusche oder Klo.
Montag haben wir im Hafen erfahren, dass es am Dienstag ein Schiff nach Kampala gibt. Überracht von soviel Glück, das das Teil echt perfekt fährt, haben wir uns die Stadt angeguckt. Im Gegensatz zum Reiseführer, und dem Eindruck aus „Dawins Alptraum“, ist es eine echt schöne Stadt. Nur schade das man im See nicht baden kann oder sollte. Dienstag haben wir unsere Exitstempel zwar in den Pass bekommen, aber das Schiff wurde noch nicht mal beladen. Mittwoch gings dann voran und die Waggons kamen aufs Schiff und auch wir konnten schon in unsere Kabine. Nachdem wir den Sonnenuntergang angeguckt hatten stellte sich leider raus, dass sich die Abfahrt nochmal veschiebt. Also haben wir die zwei Tage mehr oder weniger verchillt....Donnerstag Nachmittag geschah dann doch noch das Wunder und es ging los. Die Überfahrt war auf jeden Fall eine ordentlich Entschädigung fürs lange warten. Einfach so mal über den zweit größten See der Erde schippern und den dabei über den Äquator. Da sich jeder frei auf dem Schiff bewegen konnte, wars auch nicht langweilig. Ich fand es besonders beeindruckend mitten in der Nach durch ein rießiges Meer aus Lichtern zu fahren, mit denen die ganzen Fischer ihre Boot und Netze beleuchten und danach wieder in die völlige Dunkelheit....
Der Hafen in Mwanza ist schon echt nicht groß, aber Fort Bell in Uganda ist tatsächlich noch kleiner und das Wasser ist richtig grün und riecht nach üblem Mog. Hier hab ich auch gleich die ersten Lkws von der UN gesehen, die ich in Tansania davor noch kein einziges mal gesehen hab.
Kampala ist eine Stadt mit zu viel Verkehr und dementsprechendem Smog. Meiner Meinung nach war das Leben dann vielen Stellen echt so wie es immer wieder in Filmen gezeigt wird. Und wir mitten drinnen.....Da es auch dort Freiwillige gibt hatten wir auch jemand,der uns die wenigen Sehenswerten Sachen der Stadt zeigen konnte. Aber auch das ziellos rumlaufen hat mal wieder Spaß gemacht.
Auffällig war, das es in Kampala viele Bettelkinder gibt. In Tansania gibt es sowas nicht oder ich hab es zumindest noch nicht gesehen. Die einzigen Bettler hier sind sehr alte Leute oder Behinderte. Wahrscheinlich ist das noch ein Verdienst von Nyerere, der mit seinem Versuch des Kommunismus zumindest die Konflikte gestillt hat und dafür gesorgt hat, dass die Gesellschaft mehr zusammengerückt ist. Dafür ist hier in Tansania die Anpassung an das westlich Vorbild, also die „Entwicklung“ noch nicht soweit, aber es gibt eben auch noch nicht solche negativen Folgen.
Montag ging es nach Jinsa zur Quelle des Nil. Dort haben wir eine Raftigtour gemacht. Immerhin hat es uns nur einmal aus dem Boot geschmissen, aber es gab auch nur in relativ großen Abschnitten Stromschnellen und dazwischen durften wir immer fleißig paddeln oder schwimmen, was mit das beste war, denn das Wasser ist schön warm.
Nächste Station war der Lake Bonyoni an der Granze zwischen Uganda und Ruanda. Laut einem Schild soll er ungefähr 6500fuß tief sein. Danach wäre es also der tiefste See der Welt.....Vielleicht ein bisschen zu großzügig geschätzt. Da keine Saison ist hatten wir unser eigenes kleines guesthouse direkt am Wasser. Wenn die Sonne mal schien und es nicht geregnet hat, konnte man schön baden aber meist war es kühl und regnerisch. Deshalb ist auch unsere Paddeltour leider ausgefallen. Trotzdem hatten wir ein paar coole Tage mit leckerem Essen und viel chillen.
Nächstes Ziel war Kigali in Ruanda. Schon die Fahrt dort hin war von der Landschaft her, als würde ich durch das Erzgebirge fahren. Da wir an der Grenze gleich wieder einen anderen Freiwilligen getroffen haben, hatn wir auch gleich wieder einen guten Tipp für eine Unterkunft. Allgemein ist es auffällig, wie viele Leute einen Weltwärtsdienst in Ostafrika machen. Das erkennen ist nicht schwierig: weiß, um die zwanzig und kein richtiges Touristenoutfit. Bei solchen Leuten sollte man dann vorsichtig sein. Da sie meist deutsch sprechen....
In Kigali haben wir uns am Samstag zuerst dass Memorial Centre über den Genozid angeguckt. Die Erlebnisse dort waren schon krass, denn immer wieder haben Leute angefangen zu weinen. Danach hab ich mir noch mit Ulf und Patrick eine Kirche etwas außerhalb der Stadt angesehen. Dort haben über 10000Tutsi vergeblich Schutz gesucht. Die Eindrück sind schwer zu beschreiben. Aber altes Blut an der Decke, ein von Granatsplittern durchlöchertes Dach, die Blutverschmierte Altardecke und ein Massengrab bleiben im Gedächtnis. Mit unseren beiden guides hatten wir auch danach noch ein sehr interresantes Gespräch.
Sonntag haben wir uns dann auf den Weg zurück nach Tansania gemacht. Das die Strecke zu lang ist, gibt es keinen direkten Bus. Also mussten wir noch einen Zwischenstop machen. Nach dem unser Busfahrer am Montag gefahren ist als geht’s um den Weltmeistertitel und über alle Speedbums mit voller Geschwindigkeit geheizt ist, sodass alle immer kurz in der Luft schwebten, kam wie es komme musste und wir hatten eine Panne. Natürlich auch mitten in der Pampa. Aber es war dann halb so wild, denn die kaputte Welle war schnell ausgebaut und auf einen vorbeikommenden Laster geworfen, sodass sie im nächsten Dorf geschweißt werden konnte. Nach 2,5 Stunden konnte es dann aber auch weiter gehen...
Jetzt heißt es wieder unterrichten. Dieses wochenende bekommen wir dann wohl Besuch von einer ehemaligen Freiwilligen, die schon einmal hier gearbeitet hat.
Ich freu mich auch wieder was von euch zu hören!
Beste Grüße von mir.
Paul(o)
der link zu den bildern:
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